Schulische Ausbildung

Neben den betrieblichen Ausbildungen gibt es zahlreiche Berufe, die du nur an einer Schule erlernen kannst. Diese schulischen Ausbildungen finden zum Beispiel in Berufsfachschulen, Berufskollegs, Fachakademien und weiteren beruflichen Schulen statt. Du hast Vollzeitunterricht und absolvierst in den meisten Fällen mehrere Praktika. 

Häufig ist die schulische Ausbildung gegenüber der dualen etwas allgemeiner gehalten ist, da du nicht an die Prozesse deines Ausbildungsbetriebes gebunden bist, und dir im Nachhinein mehr Spielraum zur Weiterentwicklung lässt. 

Ein großer Teil der Berufe im sozialen, pflegerischen, kaufmännischen oder technischen Bereich wird ausschließlich an Schulen erlernt. Im Schuljahr 2018/2019 gab es in Deutschland 8.662 Schulen, die insgesamt rund 130 verschiedene schulische Berufsausbildungen anbieten. In der Regel sind die Berufsfachschulen eigenständig. Die Schulen im Gesundheitswesen bilden hier eine Ausnahme, da diese meist an Kliniken oder Krankenhäuser angegliedert sind. Es gibt staatliche Berufsfachschulen, die du kostenfrei besuchen kannst. Im Gegensatz dazu sind die privaten Berufsfachschulen kostenpflichtig.  

Voraussetzungen für eine schulische Ausbildung

Die Schulen, an denen die Ausbildung stattfindet, haben – je nach Bundesland und Beruf – unterschiedliche rechtliche Zugangsvoraussetzungen. Auch die Schulen selbst können eigene Vorgaben haben. Oft wird durch entsprechende rechtliche Regelungen ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Es gibt aber auch schulische Ausbildungen, die man mit einer Berufsbildungsreife erlernen kann.  

An manchen Institutionen musst du für die Aufnahme auch einen Eignungstest durchführen. Im Gesundheitsbereich werden außerdem häufig Gesundheitszeugnisse erwartet. Manchmal ist außerdem ein Mindestalter Voraussetzung, welches meist zwischen 16 und 18 Jahren liegt. 

Es gibt feste Anmeldezeiten und -fristen für schulische Ausbildungen, die an den Berufsfachschulen ganz unterschiedlich sein können. Hier lohnt es sich, sich rechtzeitig zu informieren! 

Gebühren

In den meisten Fällen erhältst du keine Vergütung. Die Ausbildung an einer staatlichen Berufsfachschule (Oberstufenzentrum) bzw. einem Berufskolleg oder einer anderen Bildungsstätte ist kostenlos. Allerdings können Kosten für Lehr- und Lernmittel anfallen. Besuchst du eine private Schule, zahlst du meistens ein Schulgeld. Eine Ausnahme bildet hier zum Beispiel die Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in, die vergütet wird. 

Du bekommst zwar meist keine Vergütung, aber es gibt Möglichkeiten, deine Berufsausbildung zu finanzieren: So kannst du zum Beispiel BAföG beantragen. Um deinen Förderungsanspruch geltend machen zu können, musst du gewisse Anforderungen erfüllen. Informiere dich deshalb vorab genau und eine Angst vor dem Papierkram! Meist sehen die Formulare komplizierter aus als sie sind. Immerhin bekommst du hier oft Geld geschenkt, da lohnt sich etwas Aufwand! 

Abschluss und Ausbildungsdauer

In der Regel bekommst du einen staatlich anerkannten und damit vollwertigen Berufsabschluss. Hierbei ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass dieser in ganz Deutschland und nicht nur in dem entsprechenden Bundesland anerkannt ist. Die Abschlussprüfung besteht aus einer schriftlichen und einer praktischen mündlichen Prüfung. 

Die Ausbildungsdauer variiert zwischen einem und dreieinhalb Jahren. Die Dauer wird auch durch den von dir mitgebrachten Schulabschluss beeinflusst: Je höher dieser ist, desto kürzer ist die Zeit an der Berufsfachschule. 

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