Die Berufsausbildung wird in Deutschland weitgehend im dualen System durchgeführt. Das bedeutet, dass du die notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse einerseits in einem Ausbildungsbetrieb und andererseits in der Berufsschule erwirbst. Die beiden Ausbildungsträger Ausbildungsbetrieb und Berufsschule arbeiten dabei eng zusammen – mit dem Ziel, dich optimal auf deine berufliche Zukunft vorzubereiten.
Die berufspraktische Ausbildung findet im Betrieb statt. Fachtheorie und allgemeinbildenden Unterricht vermittelt die Berufsschule. Somit bist du als Auszubildende*r gleichzeitig Arbeitnehmer*in und Schüler*in. Deshalb heißt es „ dual“ (lateinisch: zwei enthaltend).
Die zuständigen Kammern begleiten dich in der dualen Berufsausbildung von der Vorbereitung bis zur Prüfung. Sie beraten Auszubildende und Ausbildungsbetriebe. Nicht jedes Unternehmen darf in jedem Beruf ausbilden.
Das Unternehmen muss fachlich die in den jeweiligen Berufsbildern genannten Voraussetzungen erfüllen, Ausbildungspläne erstellen und geeignete Ausbilder*innen zur Verfügung haben. Wenn ein Unternehmen nicht alle Ausbildungsbereiche eines Berufsbildes vermitteln kann, kann Ausbildung im Verbund eine Lösung sein.
Diese Broschüre hier ist sehr umfangreich, aber es geht ja um deine Zukunft. Vielleicht guckst du mal rein. 🤷🏻♂️
Quelle Video & Einleitungstext: www.ihk.de
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Verkürzung der Ausbildungsdauer
noch Hast du die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, kurz: (Fach-)Abitur) abgelegt, kannst du die Dauer deiner Ausbildung verkürzen. Auch eine abgeschlossene Ausbildung und andere Bildungsgänge wie Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule oder Berufsgrundbildungsjahr können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.
Im Ersten Jahr der Berufsausbildung werden oft Grundlagen vermittelt um alle Lernenden auf einen Stand zu bringen. Diese Phase kannst du mit den entsprechenden Voraussetzungen überspringen, sofern dein Ausbildungsbetrieb dem zustimmt. Dafür muss aber vorab ein Antrag bei der jeweiligen Kammer gestellt werden (HWK oder IHK).
Die Verkürzung kann dann bedeuten, dass du direkt im 2. Lehrjahr einsteigen darfst und aus den 3 Jahren Ausbildung, nur 2 Jahre werden.
Dieses Modell klingt optimal und kann super funktioneren. Schätze aber realistisch ein, ob du es schaffst, Stoff zur Not auch selbstständig zu erarbeiten und nachzuholen, falls du doch nicht alles gut kannst.
Eine weitere Möglichkeit die Ausbildungsdauer zu verkürzen besteht, wenn du die Zwischenprüfung mit einem bestimmten Notendurchschnitt abschließt. Dann kannst du die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung beantragen. Den Antrag stellst du selbst, Berufsschule und Ausbildungsbetrieb müssen zustimmen.
Lies doch am besten Mal den super Beitrag der Agentur für Arbeit zu dem Thema: Beitrag der Agentur für Arbeit
Was ist ein OSZ und wo sind diese?
Wenn du alles zu Oberstufenzentren (OSZ) wissen willst, gibt es da einen wirklich krassen und umfangreichen Bericht zu. Den findest du hier: OSZ Studie des Ministerium für Bildung, Jugend und Soziales
Für Informationen, die ein bisschen leichter verdaulich sind, kannst du auch hier klicken: Ministerium für Bildung, Jugend und Soziales
Das OSZ ist einfach der Ort, an dem du deine schulische oder Teile deiner dualen Ausbildung absolvierst. Außerdem bieten sie i.d.R. auch die Chance auf ein Fachabitur, manchmal sogar ein vollwertiges Abitur.
Wenn du wissen willst, welche OSZ es gibt und was man da machen kann, schau doch mal auf Seite 35 des oben verlinkten Berichts. Dort findest Du die genauen Standorte.
Ausbildung im Handwerk vs. in der Industrie
Je nachdem in welcher Branche dein Ausbildungsbetrieb produziert oder tätig ist, hat er eine andere Kammerzugehörigkeit. Also Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK). Davon hast du sicher schonmal gehört und beide bieten auch richtig gute Unterstützungen für dich an.
Je nach Zuordnung, hast du andere Ansprechpartner und auch andere Zuständigkeiten beim Ablegen deiner Prüfungen. Hierbei gibt es aber zum Glück auch kein besser oder schlechter, sondern es ist einfach anders. Somit musst du dir über diesen Punkt zum Glück keine allzu großen Gedanken machen.
Neben der IHK und der HWK gibt es noch die Kammern der freien Berufe (wie z.B. für Ärzte, Apotheker und andere Heilkundler, Berufe in der Rechts-, Steuer-, oder Wirtschaftsberatung, verschiedene technische Berufe wie Ingenieure und Architekten aber auch die ganzen künstlerischen Berufe) und die Landwirtschaftkammern (zustädnig für eine Ausbildungen in der Land- und Fortwirtschaft und auch im Gartenbau).
Unterbringung, Förderung, Azubi-Ticket
Unterbringung
Unterbringung in Wohnheimen kann nötig werden, wenn deine Berufsschule weit weg von deinem Zuhause ist oder der Anfahrtsweg nicht zumutbar ist. Deswegen gibt es in Brandenburg verteilt Wohnheime für Azubis. Hier eine Übersicht der Wohnheime für Berlin & Brandenburg.
Weitere Infos auf Seite 25 der MBJS Broschüre
Falls dir das nichts ist, gibt es auch einfach gute Wohnungswirtschaften, wie die WoWi in Frankfurt (Oder) oder die EWG in Eisenhüttenstadt, welche dir eine richtige Wohnung mit starken Vergünstigungen anbieten, wenn du Studierende*r oder Azubi bist.
Förderung
Solltest du finanzielle Hilfen brauchen, gibt es zum Glück einige Angebote der Förderung. Bspw. bei der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bekommst du einen monatlichen Zuschuss, falls Miet- und Fahrtkosten für dich zu hoch sind. Beantrage BAB am besten so früh wie möglich, ideal noch vor Ausbildungsbeginn. BAB gibt es aber nur für duale Ausbildungen. Solltest du eine schulische Ausbildung anstreben, belies dich zu BAföG (Beitrag der Agentur für Arbeit).
Mehr Infos findest du hier auf der Seite des Ministeriums
Azubi-Ticket
Mit dem Azubi-Ticket kannst du für 365€/Jahr, also 1€ am Tag mit allen Öffis durch ganz Berlin-Brandenburg fahren. So musst du dir keine Sorgen um die Pendel-Kosten für den Weg zum OSZ oder zum Betrieb machen und hast ein paar mehr Möglichkeiten deine Freizeit nice zu verbringen.
Verbundausbildung
Wenn dein Ausbildungsbetrieb nicht alle Bestandteile im Rahmenlehrplan vermitteln kann, weil bestimmte Ressourcen wie Maschinen oder Software fehlen, kommt die Verbundausbildung ins Spiel.
Hier werden dir, i.d.R. bei einem Bildungsdienstleister (wie QCW GmbH, BBW, FAWz, f-BB, etc.), diese Bestandteile von Ausbilder*innen beigebracht, welche auf dieses Thema spezialisiert sind. So kann man eine gleichbleibende Qualität bei allen Auszubildenden sicherstellen.
Informationsquelle: IHK Ostbrandenburg
Teilzeitausbildung - Ausbildung mit Kind
Bei einer Berufsausbildung in Teilzeit ist die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit verkürzt. Dafür verlängert sich die Gesamtdauer der Ausbildung entsprechend. Möchtest du eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren, solltest du das mit dem möglichen Ausbildungsbetrieb abklären. Mehr Informationen rund um diese Form der Ausbildung findest du im Lexikonartikel zur Teilzeit-Ausbildung . Deine Fragen zur Teilzeit-Ausbildung beantwortet dir gern deine Berufsberatung.
Quelle: Agentur für Arbeit
Ausbildung mit Behinderung
Mit einer Behinderung ist eine Berufsausbildung ebenso möglich und du bekommst dabei eine Menge toller Unterstützung. Beispielsweise Förderunterricht, Lernhilfen oder Sprachunterricht. Auch bei sozialen Problemen kann dir geholfen werden und du kannst BAB (siehe Unterbringung, Förderungen, Azubi-Ticket) beantragen wie alle anderen Azubis. Deinem Traum vom Beruf steht also nichts im Wege!
Auch zu diesem Thema hat die Agentur für Arbeit schon einen richtig guten und übersichtlichen Beitrag gemacht, wenn du mehr darüber wissen möchtest: Klick einfach hier.
Links zum Thema AUsbildung
- Verkürzung der Berufsausbildung und Antrag auf vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung – Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen
- Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) – Assistierte Ausbildung (AsA-Flex)
- Adressen der Wohnheime im Land Brandenburg – IHK Ostbrandenburg
- Die Oberstufenzentren im Land Brandenburg – IHK Ostbrandenburg
- Finanzielle Förderungen, Zuschüsse – IHK Ostbrandenburg
- Persönliche Berufsbeartung der Bundesagentur für Arbeit
- Azubiticket Brandenburg – IHK Ostbrandenburg
- Auslandspratikum Handwerksberufe
- Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH)
- Berufe A-Z im Handwerk (HWK)
Kathrin Golisch
Leiterin Servicestelle Verbundausbildung & AusbildungsCentrum
QualifizierungsCENTRUM der Wirtschaft GmbH
+49 3364 / 37-3305
kathrin.golisch@qcw.de
www.qcw.de
Madlen Volkmann
Fachberatung Ausbildung/ Karriere
Industrie und Handelskammer Ostbrandenburg
+49 335 / 5621 – 1527
volkmann@ihk-ostbrandenburg.de
www.ihk-ostbrandenburg.de